„Wenn zwei sich streiten, dann freut sich selten jemand“. Deshalb gibt es an der Heinrich-Roth-Realschule plus Montabaur seit vielen Jahren Streitschlichter. Das sind keine Lehrer oder Eltern, sondern Schülerinnen und Schüler, die gewissenhaft auf diese Rolle vorbereitet werden. Jetzt haben 17 von ihnen - Vanessa Meckel (10a), Laney Weiß (10a), Luca Derr (10a), Arlinda Mehmeti (10a), Isabell Palik (10b), Sabrina Wimmer-Alvarez (10b), Mira Lemanski (10b), Ben Braunhold (10c), Marika Zaufenberger (8a), Amelie Reuter (8a), Philipp Rossbach (8b), Tom Sabel (8b), Lea-Marie Michel (8c), Sophie Matheisel (8c), Cara-Lea Kroder (8d), Leonie Decker (8d), Devin Mosenbach (8e) und Luca Breuer (8e) - an einer zweitägigen Streitschlichterausbildung teilgenommen.
Auch wenn das nicht oft vorkommt – aber wo tagtäglich so viele Kinder zusammen sind, bleiben Reibereien ebenso wenig aus, wie ein handfester Krach. Aber bevor diese Konflikte sich verfestigen oder ausufern, gehen die Schlichter ans Werk.
Auf die Streitschlichter ist jedenfalls Verlass. Sie versehen ihren Pausendienst immer zu zweit im „Streitschlichterraum“ nach einem festen Plan. Im Gespräch, das vertraulich und neutral geführt wird, wenden die Acht- bis Zehntklässler all das an, was ihnen die Schulsozialarbeiterin Christel Kaiser (Kinderschutzbund) und Lehrer René Molzahn beigebracht haben: Sie hören aufmerksam zu und zeigen das auch. Sie fassen das Gehörte unparteiisch zusammen und arbeiten gemeinsam in der Runde an Lösungen - und meistens wird auch eine gefunden, an die sich die Streithähne zu halten haben.
Wer schlichten will, muss eine Menge können. Die beiden Tage im Karlsheim Kirchähr waren von morgens bis abends gut gefüllt. Die 17 angehenden Streitschlichter sprachen über Ursachen von Streit und wie man sich im Konflikt verhält. Sie lernten, wie man aktiv zuhört und nach Lösungen sucht, bei denen es möglichst keine Verlierer gibt.
Das alles wurde immer wieder in Rollenspielen geübt – was nicht nur Spaß gemacht hat, sondern die aus mehreren Klassen und Jahrgängen zusammengestellte Gruppe als „Wir Streitschichter“ wunderbar zusammengeschweißt hat.
Alle 17 Schülerinnen und Schüler haben die theoretische und praktische Prüfung bestanden, ihre Urkunden in Empfang genommen und durften direkt nach der Rückkehr loslegen. Das wird auch das Innenministerium in Mainz freuen, das die beiden Tage aus Mitteln der Gewaltprävention bezuschusst hat.