Stark statt breit - Ein Workshop zur Drogenprävention

Seit vielen Jahren ist es Tradition an der Heinrich-Roth-Realschule plus, dass Sozialpädagoge Reiner Kuhmann von der regionalen Diakonie in den Klassenstufen 9 einen Workshop zum Thema "Drogenprävention" anbietet. Auch in diesem Jahr hatte Lehrerin Christine Neurath, unsere Beauftragte für Suchtprävention, Herrn Kuhmann eingeladen. Aktueller Anlass: Seit dem 1. April 2024 sind der Konsum sowie der Anbau von Cannabis in Deutschland legal.

Im Gepäck hatte Herr Kuhmann den sogenannten "Grünen Koffer" ein Methodenset zur Cannabisprävention. Der Koffer enthält zahlreiche interaktive Methoden und Materialien, um mit jungen Menschen leicht ins Gespräch über das Thema Cannabis-Konsum zu kommen.

Zunächst wurden die Inhaltsstoffe von Cannabis und deren Wirkungen besprochen. Auch die Unterschiede zwischen körperlicher und psychischer Abhängigkeit wurden thematisiert.  Dann verteilte Herr Kuhmann mehrere Text- und Bilderkarten auf dem Boden. Aufgabe der Schüler:innen war es passende Paare zu finden und diese später in der Gruppe zu präsentieren. Anschließend bekamen zwei Arbeitsgruppen den Auftrag mit Hilfe dieser Karten Argumente zu finden, die für oder gegen den Konsum von Cannabis sprechen.  Die Anwendung von Cannabis kann nämlich durchaus sinnvoll sein, z.B. bei neurologischen Erkrankungen, in der Schmerztherapie oder auch bei Krebserkrankungen. Mögliche und nicht zu unterschätzende Gefahren sind Abhängigkeit, Psychosen, Schizophrenie oder manisch-depressive Psychosen, um nur einige zu nennen. Letztendlich ist aber jeder für sein Handeln selbst verantwortlich und muss die Gewichtung der Pro- und Contra-Argumente für sich selbst vornehmen. Eine gute Entscheidung kann sicher nur treffen, wer gut informiert ist.

In der letzten Aufgabe ging es für die Schülerinnen und Schüler darum diverse Situationen einzuordnen. Es galt zu klären, ob es sich bei diesen um gelegentlichen Gebrauch, Substanz-Missbrauch, Gewohnheitskonsum oder sogar schon um Abhängigkeit handelt. 

Die Schule bedankt sich bei Herrn Kuhmann für seinen langjährigen Einsatz in der Drogenprävention und besonders für sein Engagement an unserer Schule. Interessant zu wissen: Herr Kuhmann ist auch in den Bereichen Kaufsucht, Essstörung und Raucherentwöhnung tätig. Nicht nur Betroffene, sondern auch deren Angehörige können jederzeit einen Beratungstermin mit ihm vereinbaren. Kontaktadresse: Diakonisches Werk Westerwald, reiner.kuhmann@regionale-diakonie.de

 

Text: Ulrike Lennartz
Fotos: Christine Neurath und Ulrike Lennartz